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Der Würstchentest nach
Johann S. Werkstetter

Ein einfacher Stereotest ist der beliebte Würstchentest – auch lustig für Kindergeburtstage.

Wenn Sie einen entfernten Punkt fixieren und die beiden Zeigefinger – wie auf dem Foto – vor das Gesicht halten, so entsteht zwischen den Fingern ein „Würstchen“. Haben die beiden Fingerspitzen dabei einen ganz kleinen Abstand, so schwebt das „Würstchen“. Ab einen Alter von etwas 4 Jahren sollte man den Test hinkriegen. Will es gar nicht klappen, so sollte ein Sehtest durchgeführt werden.

Der Sinn eines solch einfachen Stereo-Sehtests liegt nicht nur im Spaß. Wenn dieser Test gelingt, also das „Würstchen“ sichtbar ist, so steht fest, dass beide Augen gleichzeitig sehen und im Gehirn eine Bildverschmelzung beider Seheindrücke vorliegt. Daraus leitet sich ab, dass die grundlegenden Sehfunktionen arbeiten. Beim Vorliegen funktioneller, visueller Störungen (z.B. ein Leselernproblem) sollte dann ein optometrische Visualtraining schnell und effektiv helfen. Gelingt der Test nicht, so sollte funktionaloptometrisch abgeklärt werden, inwieweit die Grundfunktion noch oder wieder veränderbar sind. Mögliche pathologische Ursachen müssen fachärztlich abgeklärt werden.

Amsler-test zur Früherkennung von Netzhauterkrankung

Der Test funktioniert folgendermaßen:

Es wird zuerst ein Auge abgedeckt und das andere fixiert den Punkt in der Mitte in normalem Leseabstand von 30 – 40 cm bei heller Beleuchtung. Anschließend das zweite Auge testen, also immer ein Auge abdecken und mit dem offenen auf das Amslergitter schauen.

Sollten Sie normalerweise eine Lesebrille für diesen Abstand benötigen, bitte diese aufsetzen.

Falls Sie einen der folgenden Effekte bemerken, sollten Sie sich unverzüglich an einen Augenarzt oder Augenärztin wenden.

  • der Punkt in der Mitte ist nicht zu sehen
  • Löcher oder graue Schleier
  • dunkle oder verschwommene Stellen
  • unterschiedlich große Kästchen
  • nicht alle 4 Ecken sind sichtbar
  • verbogene, verschwommene oder verzerrte Linien

Dies gilt auch, wenn Sie z.B. im Alltag bei Kachelfugen oder Fensterkreuzen ähnliche Seheindrücke bemerken.

Wichtig: Der Selbsttest ergänzt regelmäßige augenärztliche Kontrollen, ersetzt diese aber nicht!

Grundlagen der visuellen Wahrnehmung

Unbeschwertes und energiesparendes Sehen ist nur möglich, wenn die dafür notwendigen neurophysiologischen Funktionen störungsfrei zusammenarbeiten können.

Die visuelle Wahrnehmung kann nicht isoliert von allen anderen Sinnesempfindungen betrachtet werden. Der amerikanische Optometrist Dr. A. M. Skeffington (1890-1976) prägte die „Behavioural Optometry“ in den 30er Jahren mit seiner Idee, dass sich die Visualität aus vier verschiedenen Teilbereichen zusammensetzt.
Das Modell nach Skeffington mit den vier Kreisen macht die Gesamtheit der visuellen Wahrnehmung anschaulich.

Die einzelnen Bereiche haben folgende Bedeutung:

A zeigt die Augenbewegungen, die notwendig sind zur Definition des eigenen Standortes – Orientierung – „Wo bin ich?“

B steht für die Vergenz der Augen – Fixation eines betrachteten Punktes – „Wo ist es?“

C bedeutet die Steuerung der Akkommodation der Augenmuskulatur – Scharfstellen des Gegenstandes, der betrachtet wird – „Was ist es?“

D symbolisiert die Visualisation – man macht sich ein Bild und vereint dafür alle Sinneseindrücke, wie Sprechen, Hören, Riechen, Fühlen und Schmecken – „Wie ist es?“

E steht für die Gesamtheit der visuellen Wahrnehmung, das „Sehen“ und ist die Summe aller beteiligten Einzelfunktionen

Im Folgenden sind Beispiele von verschiedenen Seheindrücken aufgeführt, anhand denen man sich vorstellen kann, wie sich Störungen einzelner Teilbereiche im Alltag auswirken können.


Textbeispiel für eine gut funktionierende, visuelle Wahrnehmung

A Augenbewegungen

Die Basis für das Lesen eines geschriebenen Textes sind gleichmäßige, fließende Augenbewegungen. Gelingt es anhand von Störungen in der kindlichen Entwicklung nicht, dass beide Augen gut miteinander kooperieren, entstehen Probleme bereits Gelerntes mit dem neu zu erfassenden Inhalt zu vergleichen. Dadurch fällt es schwer, Neues gut aufzunehmen und es sich zu merken.

B Vergenzen

Augenbewegungen, die zu ruckartig oder unkoordiniert erfolgen, führen zu Defiziten in den Vergenzen. Daraus resultieren meist schnelle Ermüdung, teilweise Doppelbilder oder Unterdrückung des Seheindruckes eines Auges. Die Abweichung der Augen von der optimalen Einstellung kann in beide Richtung erfolgen, sowohl beim Zusammenführen (Konvergenz) als auch beim Blick in die Ferne (Divergenz). Werden die Augen nicht korrekt auf einen definierten Punkt zusammengeführt, kann sich folgender Seheindruck zeigen:

C Akkommodation

Schwächen in der Akkommodation hängen meist auch mit einer sog. Konvergenzinsuffizienz (Schwäche, einen Punkt mit Augen exakt zu fixieren) zusammen. Das bedeutet, dass die Naheinstellung der Augen mit den beiden Vergenzen gekoppelt ist. Gelingt es den Augen nicht, über einen längeren Zeitraum oder unter hohem Leistungsdruck die Schärfe konstant einzustellen oder zu halten, entsteht folgender Seheindruck:

D Visualisation

Bei der Perception, wie die Visualisierung auch genannt wird, sind alle Sinne beteiligt und vereint. Die Erfassung eines Textes kann beispielsweise unterschiedlich erfolgreich sein, je nachdem auf welchem Medium der Text dargeboten wird. Oder auch in welcher Umgebung man sich „ein Bild“ von etwas machen möchte. Oft gelingt es einem Schulkind zuhause leichter eine Leseaufgabe zu lösen als beim lauten Vorlesen in der Schule. Durch lückenhafte Speicherung des Lesegutes im Gehirn durch unkorrekt ausgeführte Augenbewegungen, Vergenzen oder Akkommodation ist es schwierig, den Text mit den erlernten Erfahrungsmustern zu vergleichen. Es entstehen daraus Buchstaben- oder Zahlendreher.

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